Ich hatte die vergangenen Tage ein spannendes Treffen mit Jörg Schulte von der BRANOpac GmbH, der gerade wieder einmal von einem Aufenthalt in China zurückgekehrt ist und mir anhand von Fotos und Videos ein China vor Augen geführt hat, wie ich es aus den Medien bislang nicht kannte.
Das gesamte Land hat offensichtlich eine Transformation vollzogen. 1400km ist er mit einem Zug gefahren, der die Strecke in weniger als fünf Stunden zurücklegt und auf die Minute und die markierten Stellen genau seine Ziele erreicht. Infrastruktur, Städte, Hotels, Malls, Veranstaltungen, kilometerlange unterirdische Tunnel – all das sieht so fortschrittlich sauber und wohlgestaltet aus, dass es wie aus einer animierten Zukunft wirkt, einer Zukunft, von der wir hier gerade weit entfernt sind.
Das alles ist Ausdruck der gewaltigen wirtschaftlichen Fortschritte in China, dem China das ich so nicht kannte. Das China, dass immer wieder als geopolitischer Gegner und politisch rückständig dargestellt wird. Tatsächlich ist es auch so, dass es uns unter anderem in der Automobilindustrie, der elementarsten Säule des deutschen Wohlstands gerade den Rang abläuft und während er den Bildern und Videos Folien zahlreicher Statistiken folgen lässt, wird mir klar, dass ich nur noch die Staubwolke eines Wettbewerbers am Horizont sehe, der nicht mehr einzuholen ist. Das ist faszinierend und schreckenerregend und das, ohne Entwicklungsfelder wie die künstliche Intelligenz zu berücksichtigen.
Und dann sind da noch die Menschen, die viel fröhlicher und zufriedener wirken, als ich das angenommen hätte. Aber es ist noch mehr als das. Auch in ökologischen Fragen, erscheint dieses neue China als wegweisend und doch lässt unsere eurozentrische Sichtweise es offensichtlich nicht zu, das anzuerkennen.
Unsere Kritik an allem was andersartig ist, ist mehr als fragwürdig. Wir sollten vielmehr die Möglichkeit nutzen von Chinas Erfolgen zu lernen und die Chancen ausloten die wir in der globalisierten Welt haben, um partnerschaftlich zusammenarbeiten zu können. Das Interesse daran liegt hierbei ganz auf unserer Seite, denn die BRICS-Staaten sind längst unabhängig von uns. Nichts erscheint wichtiger als demütig aufzuwachen und von der Andersartigkeit dieser Kultur zu lernen, statt unseren Kopf in den Sand zu stecken und uns in Scheingefechten zu ergehen. Ernüchtert, möchte ich mich hiermit bei Jörg Schulte für diesen Einblick bedanken.