Geplante Gelassenheit – Tipps von Papst Johannes XXIII.

Tag für Tag werden wir davon abgehalten, das zu tun, was wir uns vornehmen. Eine einzige Nachricht genügt oft, um unsere Planung über den Haufen zu werfen. Man könnte fast glauben, dass es gar nicht mehr möglich ist, überhaupt zu planen – aber oft ist es unser fehlender Realitätssinn, der dafür sorgt, dass wir immer wieder frustriert sind, wenn wir unsere To-Do-Liste nicht bewältigen. In dem Wissen, dass wir mit dem Unvorhergesehenen rechnen müssen, ist es besser, von vornherein gelassen an die Sache heranzugehen. So empfiehlt es zumindest Papst Johannes XXIII. Im 4. seiner 10 Gebote der Gelassenheit:

4. Realismus

‘Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.’

Im 8. Gebot empfiehlt er dennoch den Tag genau zu planen:

8. Planen

‘Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.’

Diese Tipps sind tatsächlich hervorragend, um gelassener durch den Alltag zu kommen. Ob wir uns über das Unvorhersehbare ärgern oder nicht, ist eine Frage der Einstellung, die sich üben lässt. Wer realistisch plant und sich auf jeden einzelnen Tag konzentriert, ärgert sich nicht über die ungelegten To-Dos, die in der Zukunft liegen. Das Wichtigste an der genauen Planung ist vor allem, zu reflektieren, was tatsächlich als nächstes zu tun ist, und macht deshalb gelassener, weil man sich bewusst ist, was tatsächlich anliegt, ohne Gedanken an zukünftige Aufgaben zu verschwenden, die sich nicht selten als nichtig herausstellen. Denn so wie die Friedhöfe der Welt voll sind von Leuten, die sich für unentbehrlich hielten, sind die To-Do-Listen der Welt voll von Aufgaben, die Leute für unausweichlich hielten. Eine klare Priorisierung und realistische Einstellung helfen, das Wesentliche im Blick zu behalten und sich nicht von der Fülle unerledigter Aufgaben ablenken zu lassen, die ohnehin nicht an einem Tag erledigt werden können. Wie man unschwer merken kann, bin ich ein Fan der Empfehlungen von Johannes XXIII. und möchte ihm das letzte Wort überlassen, mit dem er auch seinen Dekalog beendet:

‘Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten, an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und mit Geduld.’

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